Komposition mit Obtiv Octava Tonsatz. Komponieren nach Regeln.

Auch das um ein sogenanntes Expertensystem erweiterte Obtiv Octava Tonsatz zeichnet sich durch eine einheitliche Benutzerführung aus. Die Auswahl der Kompositionsstile oder Satztechniken erfolgt genau wie die Auswahl herkömmlicher Funktionen in Obtiv Octava Standard.

Neu sind die Eingabemöglichkeiten für Spannungs- und Lagenverläufe. Die Möglichkeiten, Tonbereiche, Dissonanzen, Harmonieverläufe und rhythmische Muster vorzugeben, sind von den Eingabefunktionen von Obtiv Octava Standard abgeleitet.

Beispiel 1 „vierstimmiger Hornsatz“:

Sie haben eine Führungsstimme gegeben und bereits eine Vorstellung vom ungefähren Harmonieverlauf. Sie wollen nun über vier Takte einen homophonen vierstimmigen Hornsatz für Ihr Orchester komponieren lassen. Sie geben also zur Führungsstimme die gewünschten Akkorde, Stufen oder Tonleitern (bzw. Skalen) ein. Obtiv Octava Tonsatz analysiert nach den Vorgaben die Harmonik und macht Vorschläge für die fehlenden Leitern. Danach markieren Sie die Führungsstimme und die drei übrigen Hornstimmen über die gewünschten vier Takte und wählen eine homophone Rhythmik und eine mittlere Lage aus. Nach Bedarf legen Sie fest, ob Sie eine intonationsoptimierte Stimmführung wünschen und wie gegenbewegt bzw. melodisch die einzelnen Stimmen erscheinen sollen. Mit einem Klick auf den entsprechenden Tonsatzstil ist der Hornsatz auch schon gesetzt. Nach Bedarf können noch Durchgangs- und Wechselnoten eingefügt werden oder Töne mit gleicher Tonhöhe übergebunden werden.

Beispiel 2 „dreistimmiger Posaunensatz als Begleitung der Melodiestimmen“:

Sie haben eine genaue Vorstellung von der erforderlichen Rhythmik und geben diese als Muster vor. Außerdem wollen Sie ein bestimmtes Motiv an zwei Stellen in der Baßposaune erscheinen lassen. Geben Sie das Motiv bereits ein, so wird es von Obtiv Octava Tonsatz in dem folgenden Tonsatz eingebaut. Da keine Führungsstimme gegeben ist, wird eine für Posaunen optimale Lage ausgewählt.

Beispiel 3 „fünfstimmiger Bläsersatz nach einem vorgegebenen Jazz Stil“:

Führungsstimme und Akkordsymbole sind zum Beispiel durch das Jazz Real Book vorgegeben. Sie wollen den Spannungsverlauf festlegen und geben für jeden Zusammenklang die Anzahl der Dissonanzen vor. Sie wählen außerdem eine bestimmte Mischung von Akkord- und sonstigen Skalentönen aus. (Obtiv Octava Tonsatz analysiert die Harmonik und erkennt die möglichen Skalen, die Sie falls gewünscht, auch ändern können). Da Sie für eine Schul-Big Band schreiben, stellen Sie eine etwas strengere Stimmführung ein. Nachdem Sie das Ergebnis erhalten haben, fügen Sie im Baritonsaxophon noch ein paar gegenbewegte Läufe ein und sind fertig.

Beispiel 4 „vierstimmiger Choralsatz“:

Sie schreiben für einen Amateur-Chor. Die Melodie ist gegeben. Da sie in der Sopranstimme zu hoch ist, transponieren Sie sie eine große Sekunde nach unten. Die Baßstimme begrenzen Sie nach unten. Sie wählen einen Satz mit sehr strengen Stimmführungsregeln aus und bekommen vom Programm gesagt, daß an zwei Stellen im Satz keine Lösungen gefunden werden können. Sie ändern dort die Harmonik oder entscheiden welche Stimmführungsregeln ausnahmsweise verletzt werden dürfen und lassen den Satz neu setzen. Nach ein paar rhythmischen Änderungen und der Texteingabe ist der Satz fertig. Sie drucken mit Ihrer Musiksoftware die Einzelstimmen aus.

Natürlich können Sie das Kompositionsprogramm Octava Tonsatz auch ohne konkrete Vorgaben komponieren lassen. Allerdings geben Sie dann die Kontrolle über Ihre Komposition aus den Händen.

Kann jetzt ein Computer wie Ludwig van Beethoven komponieren?

Mit entsprechenden Vorgaben, können mit Octava Tonsatz tatsächlich Kompositionen erzeugt werden, die nach verschiedenen Komponisten klingen. Ohne entsprechende Vorgaben können geniale Ideen am Computer aber nur zufällig entstehen. Ohne den Anwender, der erkennt was gut oder genial ist wird der Computer nicht von alleine eine Sinfonie von Ludwig van Beethoven komponieren. Natürlich kann man Strukturen dieser Sinfonien als Vorlagen abspeichern und für seine Kompositionen verwenden. Aber dann besteht immer die Gefahr, dass die Ergebnisse relativ langweilig werden, weil diese Kompositionen dem Hörer dann irgendwie bekannt vorkommen. Besser ist es, sich neue Vorgaben und Strukturen auszudenken und diese mit bestehenden Kompositionsregeln ausführen zu lassen. Auch die Möglichkeit mit Rulato neue Regeln zu erstellen oder bestehende Regeln zu verändern bringt neue und spannende Kompositionen hervor.

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